Klippen

Einstieg

An diesem Morgen hatte ich nicht so gut geschlafen. Ich wusste auch warum ich nicht gut geschlafen hatte. Mein Vater war vor kurzem erst gestorben und ich hing ihm immer noch hinter her. Das sollte auch kein Wunder sein, da ich der Juengste in der Familie war.
Meine Schwester musste immer auf mich auf passen, was mich ziehmlich nervte und weshalb ich auch weggelaufen war. Ich wollte einfach mal etwas allein unternehmen ohne staendig bemuttert zu werden.
Ich hatte nicht gefruehstueckt und doch ging es mir super gut ich haette Baeume umgeraben koennen.
Ich lief in meiner Wolfsgestalt durch das Reservat und erfreute mich an meiner Freiheit.
auf den Klippen verwandelte ich mich zurueck und setzte mich auf einen Vorsprung. Ich hatte meine Sachen wieder an gezogen und genoss meine Ruhe und Freiheit, die ich hatte.
Ich ueberlegte eine ganze Weile, ob ich springen sollte oder nicht. Traute ich mich ueberhaupt oder nicht. Ich wusste es bis jetzt noch nicht, doch ich wollte es herausfinden.
Also stand ich auf und stellte mich an den Rand der Klippe und sprang ins Wasser. Mir kam es so vor als wuerde ich eine halbe Ewigkeit durch die Luft fliegen, bis ich endlich ins kuehle Nass eintauchte.
Nach einer Weile kam ich wieder hoch und schwam ans Ufer. Das war ueberweltigend gewesen. Ich schnappte mir mein Handtuch, welches ich unten am Strand hatte liegen gelassen und machte mich wieder auf den Weg zurueck auf die Klippen. Wieder dort oben angekommen setzte ich mich und blickte auf den Horizont hinaus.

Ich verstand nicht warum alle sagten ich solle mich von La Push vernhalten.
Hier konnte man doch geniale Bilder schießen!
Ich hätte am liebsten alles fotografiert,nur leider war mein Speicher schon nach der ersten halben Stunde voll.
Ich sah mir alle Bild noch einmal an.
Das kleine Kaninchen,die ganzen Insekten und die Bäume.Sogar ein Reh hatte ich erwischt.
Die Landschaft hier war einfach atemberaubend und kein Vergleich zu den vielen Häuser in einer Großstadt.
Seufzend näherte ich mich den Klippen,überrascht sah ich den Jungenan,der auf einem Vorsprung saß.
Erst hielt ih Abstand,vielleicht war es keine gute Idee ihn zu stören.
Vielleicht stimmte mit den Leuten in La Push etwas nicht ,ich meine wer setzt sich allein an einen Klippenvorsprung.
Naja,ich ging schließlich auch den ganzen Tag allein durch den Wald um zu fotografieren.
"Lindy,ich will nicht, dass du den ganzen Tag allein im Wald bist.!Stell dir vor was alles passieren könnte!Du könntest entführt werden oder irgendwo abstürzen oder..oder...von Bären zerfleicht werden.!"
Manchmal war meine Mutter etwas dramatisch,aber sie meinte es ja nur gut.
Ich musste schmunzeln als ich an ihr Gesicht dachte.
Leise ging auf ihn zu weil, ich den Jungen nicht erschrecken wollte .
"Hallo,ich bin Lindy."
Warum sollte ihn ,dass eigentlich interessieren?
Es war zum verrückt werden,ich war ein aufgeschlossener Mensch ;aber warum musste ich allen immer gleich alles von mir erzählen?
"Das bringt dich nochmal ins Grab Lindana Jones"
Ja mein Vater war genau so dramatisch wie meine Mutter!

Ich sass auf der Klippe und ueberlegte wie ich mit dem Tod meines Vaters umgehen sollte. Wieso hatte er mich verlassen? Wieso gerade jetzt? Ich war noch viel zu jung um meinen Vater zu verlieren. Ich haette noch so vieles von ihm lernen koennen und wollen. Wieso um alles in der Welt, war diese Welt so brutal gemein. Sie hatte meinen Vater mitten aus dem Leben gerissen. Wie sollten meine Familie und vorallem ich damit klar kommen. Was wuerde nun wohl aus uns werden?
Diese und noch viele andere Fragen schossen mir durch den Kopf und ich wusste auf keine der Fragen eine Antwort.
Ich wusste zwar das es den Tod gab und das er unumgaenglich war. Aber warum gerade jetzt? Warum so frueh? Das konnte und wollte nicht in meinen Kopf.
Mir liefen mittlerweile schon die Traenen uebers Gesicht.
Ich konnte es immer noch nicht glauben, mein Vater wuerde nie wieder zu mir zurueck kommen.
Leah rief nach mir, doch ich antwortete nicht. Sie wollte das ich mit auf meines Vaters Beerdigung gehe. Aber ich wollte nicht. Ich wollte ihn noch nicht verabschienden.
Ich verstand das alles nicht. Wieso traf es gerade mich und meine Familie. Billy kuemmerte sich nun um uns und wollte in meines Vaters Fussstapfen treten. Doch ich wuerde ihn niemals als meinen Vater akzeptieren, denn er war nicht mein Vater und wuerde es auch niemals sein.
Ich nahm mein Handtuch nach vorne und trocknete mir meine Traenen. Als ich wieder aufblickte, stellte sich gerade ein Maedchen als Lindy vor. "Hey" Ich sah ihr in ihre Augen und ich konnte meine Gefuehle nicht beschreiben. So unglaublich waren sie. In diesem Moment hatte ich mich auf sie gepraegt. Eine Weile sagte ich ueberhaupt nichts mehr. "Entschuldigung. Ich bin Seth.. Seth Liam Clearwater.", stellte ich mich ihr vor.

Kurz sah ich Seth verwundert an.
Was war los mit ihm?
"Alles O.k?"
Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen ,dass ich es etwas merkwürdig fand wie er mich ansah.
Vielleicht war er einfach verwunndert gewesen, dass da plötzlich ein kleindes,blondes Mädchen mit blauen Augen stand und ihm ihren Namen nannte obwohl sie sich noch nie im Leben gesehen hatten.Für gewöhnlich fand ich so ein langes und peinliches Schweigen sehr unangenehm für mich,aber es kam mir im Moment überhaupt nicht komisch vor.

Lächelnd setzte ich mich neben Seth und sah mir nochmal alles um mich herum an.
Es war so faszinierend hier!
"Wo kommst du her?"
Es war zwar unhöflich einfach noch eine Frage zu stellen bevor er geantwortet hatte,aber ich wollte so vieles wissen!
Warum war er hier?Wiso war er alleine hier?Weshalb hatte er mich so komisch angesehen?
Ich wollte einfach so viel über ihn wissen,egal was er von mir hielt.
Selbst wenn wir uns nie wieder treffen sollten ,war es doch nicht schlecht etwas mehr über die Leute zu wissen die hier lebten zu erfahren.
Manchmal gab es im Leben Momente, die sich von allen anderen Momenten im Leben unterschieden.
Vermutlich war genau das so ein Moment ,in dem es egal war was um dich herum passiert,was gerade in deinem Leben kaputt geht oder was andere über dich denken.
In solchen Momenten war einfach alles egal.
So egal.

Wieder trat ein Schweigen ein.Ein unheimlich peinliches Schweigen.Leider.
Ich sah Seth in die Augen und musste lächeln.Ich war glücklich.Von mir aus könnte die Welt jetzt untergehen..
War es so ein Moment?

Ich sass noch immer auf dem Felsvorsprung und sah sie an. Ich konnte einfach meine Augen nicht mehr von ihr lassen.
Als sie mich fragte ob alles Okay sei, schuettelte ich automatisch den Kopf. Ich wusste auch nicht warum.
Ich schien ihr einfach zu vertrauen. Nach dem ich von meinem kleinen Hoehenflug wieder auf der Erde gelandet war.
"Nein es ist nicht alles okay. Es veraendert sich hier am laufenden Band alles. Alles was man vorher kannte ist auf einmal wieder fremd.", erklaerte ich ihr.
Dann wandte ich meinen Blick hinauf aufs Meer. "Ich werde dich raechen Dad, versprochen. Diese Hexe wird leiden.", sprach ich aufs Meer hinaus in der Hoffnung der Geist meines
Vaters wuerde es hoeren.
Dann sah ich wieder Lindy an. Als sie mich durch ihre Frage aus meinen Gedanken geholt hatte.
Sie wollte wissen wo her ich kam. Und da ich nicht unhoefflich erscheinen wollte gab ich ihr eine Antwort darauf.
"Ich komme hier her. Aus dem Dorf LaPush.Das hier ist unser Strand, unser Wald grenzt daran an. und unser Dorf verteilt sich ueber das gesamte Gebiet.
Wenn du Lust hast kann ich dir die Gegend hier zeigen. Natuerlich nur wenn du dazu Lust hast.", erklaerte ich ihr weiter.
Ich schien wirklich gespannt darauf zu sein, was der Abend und diese Nacht noch so bingen wuerde fuer mich. Was wuerde noch alles passieren.
Ich wusste es nicht und lies mich einfach ueberraschen.
"Mal sehen was der Abend und die Nacht noch so bringen. Was sollen wir denn noch machen? Was moechtest du denn noch so alles machen, Lindy?", fragte ich sie einfach und wartete
auf ihre Antwort.
Ich hatte mich auf sie gepraegt und wuerde von nun an alles fuer sie machen, alles fuer sie geben, auch mein eigenes Leben. Wenn dies noetig werden wuerde.